AI für KMU: Prozesse optimieren mit diesen 5 Praxisbeispielen

ALLGEMEIN
Teil 3 unserer KI-Serie dreht sich um den Einsatz von AI im KMU – fernab vom Buzzwords, hin zu echten Werkzeugen für den Arbeitsalltag.
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Künstliche Intelligenz, kurz AI, ist überall. Sie schreibt Texte, komponiert Musik und steckt in fast jeder neuen Software, die auf den Markt kommt. Aber während die Tech-Giganten mit Milliarden jonglieren, stellst du dir als Inhaber:in oder Entscheidungsträger:in eines Schweizer KMU zu Recht die Frage: Was bringt das mir konkret im Arbeitsalltag?

Gute Nachrichten: Künstliche Intelligenz ist nicht nur etwas für Grosskonzerne. Auch kleine und mittlere Unternehmen können heute schon davon profitieren. Es geht nicht um Science-Fiction, sondern um einfache, praktische Lösungen, die Zeit sparen und Abläufe verbessern.

Wir lassen die Theorie beiseite und zeigen dir anhand von echten, praxiserprobten Lösungen, wo die grössten Potenziale für dein Unternehmen schlummern.

Fünf praxiserprobte Werkzeuge aus unserer Werkstatt

Werkzeug 1: Der Support-Copilot, der nie schläft

Das Problem: Dein Kundensupport wird mit repetitiven Anfragen überflutet. Die Beantwortung von Fragen wie «Wo ist meine Bestellung?» oder «Wie kann ich mein Passwort zurücksetzen?» bindet wertvolle Zeit, während komplexere Anliegen liegen bleiben.

Die Lösung: Wir implementieren eine AI, die eingehende E-Mails analysiert. Sie erkennt nicht nur den Inhalt, sondern auch die Dringlichkeit und die Stimmung der Nachricht. Bei Standardanfragen schlägt sie dem Support-Team eine fertige Antwort vor – inklusive Live-Abfrage im ERP-System oder beim Logistikpartner. Dein Team muss den Entwurf nur noch prüfen und auf «Senden» klicken. Der Mensch behält die Kontrolle, die Routinearbeit entfällt.

Der Nutzen: Kürzere Antwortzeiten, zufriedenere Kundinnen und Kunden und ein Support-Team, das sich auf die wirklich wichtigen Fälle konzentrieren kann.

Werkzeug 2: Das kollektive Gehirn deiner Firma – sofort abrufbar

Das Problem: Wichtiges Firmenwissen ist über unzählige Dokumente, E-Mails, alte Projektordner und die Köpfe langjähriger Mitarbeitenden verstreut. Die Suche nach einer spezifischen Information wird zur Nadel im Heuhaufen.

Die Lösung: Stell dir vor, du könntest dein eigenes Unternehmen googeln. Mit einer intelligenten, auf RAG (Retrieval-Augmented Generation) basierenden Suche wird das möglich. Du stellst eine Frage, zum Beispiel: «Welche Rabattstaffel haben wir dem Kunden Meier letztes Jahr für das Produkt X gewährt?». Das System durchsucht alle relevanten Dokumente und liefert dir eine präzise Antwort, inklusive Quellenangabe.

Der Nutzen: Wissen ist sofort für alle verfügbar, das Onboarding neuer Teammitglieder wird massiv beschleunigt und die Abhängigkeit von einzelnen Wissensträgern sinkt.

Werkzeug 3: Die automatisierte & intelligente Content-Fabrik

Das Problem: Die Erstellung von standardisierten, aber wichtigen Inhalten wie Produktbeschreibungen oder Immobilien-Exposés frisst enorm viel Zeit und die Texte klingen oft nüchtern und formelhaft.

Die Lösung: Wir haben für einen Immobilienvermarkter eine Lösung geschaffen, die mehr tut als nur Text zu generieren. Das System nimmt die Basis-Daten einer Immobilie (Anzahl Zimmer, Lage, Preis), reichert sie automatisch mit spannenden Umgebungsdaten aus externen Diensten wie Google Places an (Wo ist die nächste Schule? Wie weit ist es zum Supermarkt?) und formuliert daraus ein komplettes, ansprechendes Exposé.

Der Nutzen: Eine massive Zeitersparnis bei der Content-Erstellung und eine deutlich höhere, weil kontextreichere, Qualität der Inhalte.

Werkzeug 4: Der digitale Türsteher

Das Problem: Auf deiner Plattform können User Bilder hochladen. Das birgt das Risiko, dass unangebrachte, anstössige oder rechtlich problematische Inhalte veröffentlicht werden. Die manuelle Kontrolle ist langsam, skaliert schlecht und ist eine undankbare Aufgabe für dein Team.

Die Lösung: Eine AI analysiert hochgeladene Bilder in Echtzeit auf vordefinierte Kriterien. Ungeeignete Inhalte werden automatisch blockiert oder zur manuellen Prüfung markiert, bevor sie online gehen.

Der Nutzen: Deine Community und deine Marke werden geschützt, die Einhaltung von Richtlinien wird automatisiert und dein Team wird von belastender Kontrollarbeit entlastet.

Werkzeug 5: Der Business-Analyst, der keine Ferien braucht

Das Problem: Du hast Unmengen an Daten – aus Verkäufen, Web-Analytics oder Kundenumfragen. Doch für eine tiefe Analyse fehlt die Zeit, also verlässt du dich oft auf dein Bauchgefühl.

Die Lösung: Eine AI-gestützte Auswertung, die nicht nur trockene Graphen liefert, sondern deine Daten in natürlicher Sprache interpretiert. Das System erkennt selbstständig Muster und sagt dir zum Beispiel: «Im letzten Quartal haben Kundinnen aus der Westschweiz, die Produkt A gekauft haben, mit 40 % höherer Wahrscheinlichkeit auch Produkt B bestellt.»

Der Nutzen: Du entdeckst versteckte Chancen und Risiken in deinen eigenen Daten. Dein Bauchgefühl wird durch Fakten untermauert, was zu besseren und schnelleren strategischen Entscheidungen führt.

Keine Angst vor dem ersten Schritt: So wird AI im KMU praxistauglich

Diese Beispiele klingen vielversprechend, aber vielleicht auch gross und komplex. Die gute Nachricht: Der Weg dorthin muss es nicht sein. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in einem pragmatischen Vorgehen.

  • Fokus auf das Problem, nicht die Technologie: Die wichtigste Frage lautet nicht «Wo können wir AI einsetzen?», sondern «Welcher Prozess in unserer Firma ist am teuersten, am langsamsten oder am nervigsten?». Oft ist die Automatisierung eines kleinen, aber mühsamen Problems der grösste und schnellste Gewinn.
  • Der ehrliche Daten-Check: AI ist ein starker Motor, aber ohne Treibstoff läuft er nicht. Der zweite, entscheidende Schritt ist immer die Prüfung: Welche Daten haben wir überhaupt? Sind sie zugänglich und in einer brauchbaren Qualität?
  • Die Macht des Pilotprojekts: Du musst nicht sofort das ganze Unternehmen umkrempeln. Wir plädieren immer dafür, mit einem klar definierten, überschaubaren Pilotprojekt zu starten. So lässt sich mit geringem Risiko der Mehrwert beweisen, man sammelt wertvolle Erfahrungen und kann die Lösung danach gezielt ausbauen.

Fazit

AI ist kein Zauberstab, sondern ein extrem leistungsfähiger Werkzeugkasten. Richtig eingesetzt, kann sie auch in kleinen und mittleren Unternehmen massive Potenziale freisetzen. Der Schlüssel liegt darin, den Fokus auf ein klares, reales Business-Problem zu legen und den Weg dorthin schrittweise und pragmatisch zu gehen.

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Roger Wicki
Der Autor/

Roger Wicki

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